Ballengang Technik

Ballengang im Video:
http://ballengangblog.blogspot.de/2011/10/ballengang-video-old.html

Auszug aus „Einfach Ballengang: Natürliches Gehen“ von Dirk Beckmann
http://einfachballengang.de

Was machen meine Füße?

[…] Begeben Sie sich zunächst in die neutrale Position. Bitte entledigen Sie sich dafür Ihrer Schuhe. Und los geht es:

(1) Verlagern Sie aus der neutralen Position Ihr Gewicht auf ein Bein (wir beginnen für dieses Beispiel mit dem linken Bein), bis Sie das Gefühl haben, dass das andere (in unserem Fall das rechte Bein) frei von Gewicht und zum Spielbein wird. Lassen Sie dabei nun Ihr Becken in Ihrem Körper leicht nach hinten gleiten, indem Sie Ihren Bauch weiter entspannen. Ihr freies – rechtes – Bein lassen Sie nun langsam nach vorn pendeln. Ihr Bein und ihr Unterschenkel sind vollkommen entspannt. Es ist, als würde ein kleiner Bindfaden, der an Ihrem Knie befestigt ist, Ihr Bein wie von selbst leicht anheben und nach vorn bringen. Sie bemerken, wie Ihr Becken an der Vorwärtsbewegung beteiligt ist.

(2) Ihr rechter Fuß ist vollkommen entspannt und hängt leicht schräg nach unten. Es ist dasselbe Gefühl, das Sie erleben, wenn Sie auf einer Mauer sitzen und Ihre Füße locker baumeln lassen.

(3) Lassen Sie nun Ihren Fuß in seinem entspannten Zustand den Boden berühren. Wenn es Ihnen gut gelungen ist, werden Sie bemerken, dass Ihr Fuß zuerst mit dem Ballen an der rechten Außenseite, dann mit dem Ballen der Innenseite und erst dann mit der Ferse aufsetzt.

(4) Bringen Sie Ihr Körpergewicht auf den rechten Fuß und lassen Sie nun den linken Fuß langsam nach vorn pendeln. Folgen Sie den Schritten eins bis drei mit Ihrem linken Fuß und machen Sie so einige Schritte. […]

Was machen meine Arme?

Begeben Sie sich zunächst in die neutrale Position. Und schon geht es los:

(1) Machen Sie zunächst einige Schritte in Ihrem gewohnten Gangmuster. Wenn Sie das Aufsetzen mit dem Ballen noch nicht verinnerlicht haben, nutzen Sie ruhig das Muster, das Sie auch im Alltag nutzen. Wir brauchen Ihre Konzentration jetzt an anderer Stelle.

(2) Beobachten Sie Ihren Schultergürtel und Ihr Becken. Nehmen Sie eine gegenläufige Bewegung wahr? Was machen die Arme? Was passiert mit der Wirbelsäule? Beobachten Sie zunächst. Noch brauchen Sie nichts zu verändern. Es geht darum, dass Sie sich bewusst werden, wie Sie laufen.

(3) Bleiben Sie nun kurz stehen. Lassen Sie Ihre Arme entspannt an Ihrer Seite hängen. Stellen Sie sich vor, Ihre Arme steckten in den Ärmeln eines schweren, nassen Lodenmantels. Ihre Arme sind vollkommen entspannt. Ihr Kopf steigt leicht nach oben, als wäre er mit Helium gefüllt. Gehen Sie nun wieder los und beobachten Sie, wie diese Änderungen Ihr Gangbild verändern.

(4) Nachdem Ihre Arme leicht und entspannt an Ihren Körperseiten baumeln, schenken Sie den gegenläufigen Bewegungen von Becken und Schultergürtel Ihre Aufmerksamkeit. Können Sie sie langsam Stück für Stück größer werden lassen? Spielen Sie mit dieser Bewegung und finden Sie langsam zu dem Punkt, der für Sie die größtmögliche gegenläufige Bewegung darstellt. Wie wirken sich diese Veränderungen auf die Bewegungen Ihrer entspannten Arme aus? Beobachten Sie und nehmen Sie wahr. Übertreiben Sie ruhig und machen Sie die Bewegungen so groß wie möglich. Beachten Sie aber, dass Becken und Schultergürtel sich gegenläufig bewegen.

(5) Lassen Sie die gegenläufigen Bewegungen nun wieder kleiner werden. Pendeln Sie sich auf ein für Sie angenehmes Maß ein, ohne die Bewegung verschwinden zu lassen. Nun konzentrieren Sie sich nicht mehr auf Ihre Schultern und Ihr Becken. Nehmen Sie wahr, wie sich bei jeder Bewegung Ihre Wirbelsäule leicht hin und her dreht. Lassen Sie die gegenläufige Bewegung nun aus Ihrem Körperzentrum entstehen, indem Sie Ihre Wirbelsäule an der gegenläufigen Bewegung teilhaben lassen. Nehmen Sie wahr, wie sich Ihr Bewegungsmuster verändert und wie fließend und elegant sich nun Ihre Arme mit Ihrem Körper bewegen. Nehmen Sie dieses Gangbild einige Minuten wahr.

(6) Wenn Sie sich noch an Ihr Gangmuster aus Schritt (1) erinnern, dann nutzen Sie jetzt Ihre neues und Ihr altes Gangmuster abwechselnd einige Male und vergleichen Sie. Welchen Unterschied nehmen Sie wahr? […]

Was bringt mich nach vorn?

Begeben Sie sich in die neutrale Position.

(1) Verlagern Sie Ihr Körpergewicht ganz langsam nach vorn. Lassen Sie Ihre Beine solange am Boden, bis Sie Ihr Gleichgewicht verlieren und einen ersten Schritt machen müssen, um eine Bauchlandung zu vermeiden. Sobald Sie das Gefühl haben, dass Sie einen Schritt machen müssen, machen Sie ihn.

(2) Behalten Sie die Vorwärtsneigung Ihres Körpers bei, so dass Sie einen weiteren Schritt anschließen müssen und einen weiteren und einen weiteren. […]

Finale

An dieser Stelle schließt sich der Kreis. Sie haben alle Elemente des funktionalen Ballengangs vor sich liegen und Sie müssen sie nur noch zusammenfügen. […]

...

Selbstversuch 
von Bernd Kaufmann via Erfahrungsbericht eines Barfuß-Einsteigers

Wenn Du auch Lust hast einen Selbstversuch mit Barfußlaufen zu starten, hier meine definitive Empfehlung bevor Du damit anfängst (teilweise entnommen aus dem Buch“Run Barefoot Run Healthy” von Ashish Mukharji):
  • Fotografiere Deine Füße, sowohl die Fußsohlen als auch die Fußrücken
  • Fotografiere ebenso Deine “nassen” Fußabdrücke
  • Falls es möglich ist, lasse Dir in einem Orthopädiegeschäft eine Fußdruckmessung machen. Hierbei läuft man über eine spezielle Druckmessplatte, welche die Druckverteilung optisch sichtbar macht.
  • Notiere Dir, wie Dein Fuß aussieht, wie er sich anfühlt. Riechen Deine Füße? Empfindest Du Deine Füße als attraktiv oder unattraktiv? Ist die Haut glatt oder rau? Sind Schwielen, Blasen oder Hühneraugen an den Füßen? Wie sehen die Zehennägel aus? Zeigst Du Deine Füße gerne oder eher nicht? Hättest Du gerne, dass Deine Füße anders aussehen? Wenn ja – wie?

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